Aufstieg und Fall
Der Verschleiß infolge des Ersten Weltkrieges und die Reparationslasten erforderten umfangreiche Modernisierungen. Zwischen 1924 und 1943 elektrifizierte die Deutsche Reichsbahn nahezu das gesamte Streckennetz (295 km) des Stadt-, Ring- und Vorortverkehrs, der seit 1930 S Bahn (Stadtbahn) genannt wurde. Schnell beschleunigende Triebzüge, modernisierte und neue Bahnhöfe sowie prägnante Bauten für die Stromversorgung stehen für die „Elektropolis Berlin“.
Die Nazidiktatur setzte mit dem Bau der Nordsüd-S Bahn die Pläne aus der Weimarer Republik fort. Neue Züge und deren Einsatz während der Olympischen Spiele 1936 wurden zur Propaganda genutzt. Gleichzeitig verstärkten sich in Deutschland politische Säuberungen, Rassismus und Kriegsvorbereitungen. Der von Deutschland begonnene Zweite Weltkrieg schlug schrecklich mit Tod und Zerstörung zurück: Im Mai 1945 war die S Bahn am Ende.
Werkfoto SSW / Archiv S Bahn-Museum