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Ost und West – BVG und DR im Zusammenwirken

Christian Morgenroth und Eberhard Lorenz berichten aus ihrer Zeit bei der S-Bahn in den Jahren 1989 bis 1994. Drittes Gespräch der Themenreihe „Zeitzeugengespräche“ im Berliner S-Bahn-Museum am 24.10.2024.

Der Mauerfall am 9. November 1989 stellte die Eisenbahner in Ost und West vor unvorstellbare Herausforderungen. Es mussten von Jetzt auf Gleich politische Überzeugungen zugunsten eines reibungslosen Verkehrs über Bord geworfen werden. Hunderttausende von neugierigen DDR-Bewohnern wollten ihre Neugierde im Westteil Berlins befriedigen: „Nur mal schauen, ob ich wirklich über die Grenze darf“. Fast alles wollte selbstverständlich über den Bahnhof Friedrichstraße „in den Westen“ – über den immer noch existierenden Grenz- und Kontrollbahnhof mit seinem Grenzregime. Christian Morgenroth berichtet über die ersten Annäherungen zwischen BVG und S-Bahn-Betriebsleitung. Recht schnell war klar, dass es schnellstmöglich auch eine Verknüpfung der Netze geben muss. Völlig problemlos konnte sich die BVG, die bis 1994 den Betrieb der S-Bahn in West-Berlin organisierte, Züge von der Reichsbahn ausleihen. Der Kontakt zwischen BVG und Dispatcherleitung lief im ersten halben Jahr über eine einzige Telefonleitung. Technische und personelle Fragen wurden häufig per Anruf geklärt. Trotz zweier politischer Systeme, die sich feindselig gegenüberstanden, gelang in sehr kurzer Zeit, fast unmögliches. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ihren Teil dazu beigetragen.

Eberhard Lorenz hat von der Pike auf bei der Eisenbahn gelernt. Über verschiedene Stationen im Personen- und Güterverkehr kam er letztendlich zur Berliner S-Bahn. Zugute kam der Improvisationskunst und dem obersten Ziel in der „aufregenden Zeit“, dass die S-Bahn als Unternehmen von der Infrastruktur über die Bewirtschaftung der Bahnsteige, die Instandhaltung der Züge bis hin zur Fahrplangestaltung alles aus einer Hand liefern konnte. Hätte es die vielen enthusiastischen und engagierten Eisenbahner nicht gegeben, wäre der Mauerfall vielleicht anders verlaufen.

Nach den beiden Vorträgen gibt es noch ausreichend Zeit für Fragen und Anmerkungen der etwa 30 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer.

Die Reihe „Zeitzeugengespräche“ im Rahmen der Veranstaltungen des Berliner S-Bahn-Museums zum 100. Geburtstag der Berliner S-Bahn wird noch bis November 2024 fortgesetzt. Sie startet jeweils donnertags um 18.30 Uhr im Berliner S-Bahn-Museum. Am 31.10.2024 ist Sven Heinemann, MdA, SPD, zum Thema „S-Bahn und Mobilitätswende“ zu Gast. Über die Arbeit eines Bahnpolizisten in West-Berlin berichtet Heinz Schröder am 7.11.Und am 14.11. geht es um „Erlebnisse mit der Filmkamera in Ost und West“ mit Uwe Bohrer.

Vielleicht gibt es ja auch noch weitere Veranstaltungen?! Darüber informieren wir zeitnah die Abonnenten unseres Newsletters.

Die Reihe findet mit freundlicher Unterstützung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Senatskanzlei, statt.

Pressekontakt: Udo Dittfurth, Geschäftsführer des Berliner S-Bahn-Museums, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

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