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Was der heutige Bahnhof Alexanderplatz mit Berliner Markthallenangelegenheiten zu tun hat Jedes Jahr am 13. März, dem Geburtstag des Namensgebers, vergibt der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin (AIV) den Schinkelpreis. Das geschieht seit 1854 in verschiedenen Kategorien. Den Preis erhält der- oder diejenige Bewerber/in, die bis 35 Jahre alt. Ausschlaggebend für den Preis sind hervorragende technisch-wissenschaftliche Leistungen im Bauwesen.

Der Vergabe des Schinkelpreises geht der Schinkelwettbewerb voraus. Im Januar 1874 beschäftigte sich die „Monatskonkurrenz“, eine Art Monatswettbewerb zum Schinkelpreis, mit dem Thema „Bahnhof auf Viadukten“ und konkret mit einem Bahnhof Königsbrücke (heute nahe am Bahnhof Alexanderplatz). Dort soll, bereits seit mehreren Jahren diskutiert und beraten eine „Markthalle in Verbindung mit der Haltestelle Königsbrücke – Kaiser Wilhelmstraße der Berliner Stadteisenbahn“ entstehen und einen Gleisanschluss erhalten. Aber schon damals ging alles nicht so schnell und deshalb war im Juni 1881 die Anmietung wiederholt Thema in der Stadtverordneten-Versammlung, der zuvor in verschiedenen gemischten Deputationen (heute würden wir von Ausschüssen sprechen) darüber beraten hat. Die Königliche Stadteisenbahn-Direktion war seit langem schon in Verhandlungen mit dem Magistrat; es mussten zudem angrenzende Privatgrundstücke gekauft werden. Über die außerordentliche Sitzung am 28.6.1881 zu diesem Thema berichtet das Berliner Tageblatt mit der Vorlage der Deputation an die Stadtverordneten-Versammlung: „Die Versammlung ermächtigt den Magistrat, diejenigen Viaduktbögen der königlichen Stadteisenbahn, welche an der Haltestelle Königsbrücke belegen und der Stadtgemeinde Berlin seitens der königlichen Stadteisenbahn-Direktion zur Benutzung offerirt sind, zu einem jährlichen Miethspreise von höchstens 10 Mark pro Quadratmeter nutzbarer Fläche zu mieten. […] und endlich 3) einen generellen Plan, behufs Errichtung von Markthallen für die gaze Stadt, aufzustellen und der Versammlung zugehen zu lassen.“ Was ist heute davon baulich noch zu sehen? Wer vom Bahnhof Hackescher Markt zum Bahnhof Alexanderplatz fährt, wird zwischen Roch- und Rosa-Luxemburg-Straße südlich der Fernbahngleise eine Aufweitung parallel zu den Gleisen sehen. Hier befanden sich die Gleise des Markthallen-Anschlusses. Nach den Vorschlägen in der Monatskonkurrenz sollte es sogar einen Aufzug für Güterwagen geben, damit sie auf Straßenniveau besser entladen werden konnten. Um die Platznot zum Verschieben der Wagen zu lindern, schlug der Verfasser in seiner Zeichnung ein System aus kleinen Drehscheiben vor, damit die Wagen um ihre eigene Achse gedreht und auf andere Gleise verschoben werden konnten. Was auch interessant ist: die Planungen sahen einen wesentlich breiteren Bahnhof vor. Jedes Bahnsteiggleis (rot, mit Ausnahme des innenliegenden Gleises) hatte zu beiden Seiten eine Möglichkeit zum Ein- und Aussteigen. Aus heutiger Sicht scheint die eine Treppe zum Erreichen und Verlassen des Bahnsteigs kaum ausreichend! Auch in nachfolgenden Jahren ist der heutige Bahnhof Alexanderplatz ein willkommenes Objekt für architektonische Ideen. Zeichnung: Architekturmuseum der Technischen Universität, MK 38-057 Was der heutige Bahnhof Alexanderplatz mit Berliner Markthallenangelegenheiten zu tun hat Jedes Jahr am 13. März, dem Geburtstag des Namensgebers, vergibt der Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin (AIV) den Schinkelpreis. Das geschieht seit 1854 in verschiedenen Kategorien. Den Preis erhält der- oder diejenige Bewerber/in, die bis 35 Jahre alt. Ausschlaggebend für den Preis sind hervorragende technisch-wissenschaftliche Leistungen im Bauwesen. Der Vergabe des Schinkelpreises geht der Schinkelwettbewerb voraus. Im Januar 1874 beschäftigte sich die „Monatskonkurrenz“, eine Art Monatswettbewerb zum Schinkelpreis, mit dem Thema „Bahnhof auf Viadukten“ und konkret mit einem Bahnhof Königsbrücke (heute nahe am Bahnhof Alexanderplatz). Dort soll, bereits seit mehreren Jahren diskutiert und beraten eine „Markthalle in Verbindung mit der Haltestelle Königsbrücke – Kaiser Wilhelmstraße der Berliner Stadteisenbahn“ entstehen und einen Gleisanschluss erhalten. Aber schon damals ging alles nicht so schnell und deshalb war im Juni 1881 die Anmietung wiederholt Thema in der Stadtverordneten-Versammlung, der zuvor in verschiedenen gemischten Deputationen (heute würden wir von Ausschüssen sprechen) darüber beraten hat. Die Königliche Stadteisenbahn-Direktion war seit langem schon in Verhandlungen mit dem Magistrat; es mussten zudem angrenzende Privatgrundstücke gekauft werden. Über die außerordentliche Sitzung am 28.6.1881 zu diesem Thema berichtet das Berliner Tageblatt mit der Vorlage der Deputation an die Stadtverordneten-Versammlung: „Die Versammlung ermächtigt den Magistrat, diejenigen Viaduktbögen der königlichen Stadteisenbahn, welche an der Haltestelle Königsbrücke belegen und der Stadtgemeinde Berlin seitens der königlichen Stadteisenbahn-Direktion zur Benutzung offerirt sind, zu einem jährlichen Miethspreise von höchstens 10 Mark pro Quadratmeter nutzbarer Fläche zu mieten. […] und endlich 3) einen generellen Plan, behufs Errichtung von Markthallen für die gaze Stadt, aufzustellen und der Versammlung zugehen zu lassen.“ Was ist heute davon baulich noch zu sehen? Wer vom Bahnhof Hackescher Markt zum Bahnhof Alexanderplatz fährt, wird zwischen Roch- und Rosa-Luxemburg-Straße südlich der Fernbahngleise eine Aufweitung parallel zu den Gleisen sehen. Hier befanden sich die Gleise des Markthallen-Anschlusses. Nach den Vorschlägen in der Monatskonkurrenz sollte es sogar einen Aufzug für Güterwagen geben, damit sie auf Straßenniveau besser entladen werden konnten. Um die Platznot zum Verschieben der Wagen zu lindern, schlug der Verfasser in seiner Zeichnung ein System aus kleinen Drehscheiben vor, damit die Wagen um ihre eigene Achse gedreht und auf andere Gleise verschoben werden konnten. Was auch interessant ist: die Planungen sahen einen wesentlich breiteren Bahnhof vor. Jedes Bahnsteiggleis (rot, mit Ausnahme des innenliegenden Gleises) hatte zu beiden Seiten eine Möglichkeit zum Ein- und Aussteigen. Aus heutiger Sicht scheint die eine Treppe zum Erreichen und Verlassen des Bahnsteigs kaum ausreichend! Auch in nachfolgenden Jahren ist der heutige Bahnhof Alexanderplatz ein willkommenes Objekt für architektonische Ideen. Zeichnung: Architekturmuseum der Technischen Universität, MK 38-057

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