Der heutige S-Bahnhof Frankfurter Allee hatte im Laufe seiner Geschichte viele Namen.
1872 wurde er als Station Friedrichsberg eröffnet – nach einem Stadtviertel aus der Zeit Friedrich II. Etwa zwei Jahrzehnte später bekam er den Namen Frankfurter Allee. In dieser Phase wurde er höher gelegt und umgebaut, bis er Anfang des 20. Jahrhunderts modern beleuchtet wurde und die ersten elektrischen Züge fuhren.
Im März 1919 lag der Bahnhof im Zentrum der Kämpfe des Spartakusbundes, der kurz darauf zerschlagen wurde. Die Aufständischen hatten sich mit Bahnschienen Barrikaden erbaut.
Ende der Vierzigerjahre hatte sich die Welt gewandelt. In einem großen Festakt wurde der Bahnhof in Stalinallee umbenannt, nur um ihm 1961 seinen alten Namen zurückzugeben.
Die schönste Anekdote handelt allerdings vom alltäglichen Drama am S-Bahnhof, das im Gegensatz zu seinem Namen wohl immer gleich bleibt: Eine Frau hatte 1911 ihren neuen Schirm verloren und bat in einer Anzeige um seine Rückgabe.