1984 war eine Zeitenwende für die Berliner S-Bahn. Im Westteil der Stadt übernahm der Senat den Betrieb und ließ ihn durch die BVG durchführen. Zwar wurden weitere Strecken stillgelegt, zugleich begann aber schrittweise eine umfassende Modernisierung. Der Berliner Fahrgastverband wirkte mit an Konzepten und Planungen. Zugleich bot sich die Möglichkeit, vieles Altes zu bergen und so vor Vandalismus oder Verfall zu bewahren. Der Wunsch, die S-Bahn-Geschichte auch museal zu erhalten, entstand.

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Griebnitzsee

Was war

Das Deutsche Technikmuseum war dazu aufgrund seines Aufgabenprofils nicht der richtige Ort. So gründete der Vorgänger des Deutsche Bahnkundenverband DBV e.V. im Frühjahr 1989 das Berliner S-Bahn-Museum. Zunächst war es nichts weiter als eine Idee und das Bemühen, möglichst viele alte Schilder, Signale und andere Artefakte zu bergen.

Dann fiel im gleichen Jahr die Mauer und schon bald setzte eine noch viel umfassendere Erneuerung ein. Die Deutsche Reichsbahn und ihre Nachfolger unterstützten das Sammeln. Mit dem neuen Verein Historische S-Bahn e.V. und der Freizeitgruppe Bahnstromanlagen im Bahnsozialwerk kam es zu einer Grundsatzverständigung, um sich zu unterstützen und nicht zu konkurrieren. Das informelle MuseumsMotto lautete folgerichtig: „Wir sammeln alles – außer Fahrzeuge“.

Die 1995 neugegründete S-Bahn Berlin GmbH vermittelte Räume im runderneuerten Umspannwerk in Griebnitzsee. Im Herbst 1996 wurde das „Berliner S-Bahn-Museum“ erstmalig geöffnet. Seitdem wurde die auf rund 500 qm präsentierte Sammlung kontinuierlich ausgebaut und die Darstellung verbessert – dies alles ehrenamtlich und ohne öffentliche finanzielle Unterstützung. Die Deutsche Bahn AG und die S-Bahn Berlin GmbH waren dennoch wichtige Partner. Sonderausstellungen anderenorts ergänzten die Aktivitäten.

2016 kam dann recht überraschend das Aus für den Standort. Was 20 Jahre kein Problem war, schien nun eine unmittelbare Gefahr für Leib und Leben. Hohe, nicht in Gänze nachvollziehbare Brandschutzauflagen ließen einen weiteren Betrieb in den Räumen nicht mehr zu. Es hieß Abschied nehmen und Ausschau nach neuen Räumlichkeiten halten….    

Die Bilder geben einen Überblick über die alten Räume und den Umfang der Sammlung des Museums.

Was ist I - Das Museum derzeit

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Zwischendurch

Seit 2016 ist der alte Standort geschlossen, alle Artefakte wurden eingelagert.

Was ist II - Ostbahnhof

Voraussichtlich Anfang Januar 2024 werden wir unseren "Projektraum Ostbahnhof" eröffnen.

 

 

Was wird - Das Museum der Zukunft

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Der neue Standort

Basierend auf einem Grundsatzbeschluss der bisherigen Trägervereine, das Museum dauerhaft in Berlin anzusiedeln, wurden in den letzten Jahren vielfältige Aktivitäten zur Standortsuche unternommen.
Setzungen dabei waren:

  • Gute Erreichbarkeit mit dem ÖPNV,
  • Lage, die für ein breites Publikum attraktiv ist,
  • Bahnatmosphäre,
  • Wirtschaftliche Tragfähigkeit des Konzeptes,
  • Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Einrichtungen und der DB AG/S-Bahn Berlin GmbH

Das entwickelte Museumskonzept für den vorgesehenen rund 500qm großen neuen Standort im Bahnhof Berlin-Lichtenberg setzt auf eine Mischung aus Information und Emotion.

Mit den drei Oberthemen - Mobilität für die Metropole, Technische Innovation, die S-Bahn als politisches Vehikel verbindet sich eine einzigartige Verbindung aus Technik- und Gesellschaftsgeschichte Berlins und Deutschlands.

Das Museum soll allen Besuchenden aus nah und fern anhand eines „Alltagsgegenstandes“ tiefe Einblicke in zeitgeschichtliche und gesellschaftliche Bedingungen geben, über Verkehr, Stadtentwicklung und Umwelt informieren, technisches Wissen vermitteln. (Noch) besser als bisher, wird das Museum zu einem Bildungsort. Der neue Standort ist barrierefrei.

Abstimmungen zu einer Finanzierung des Ausbaues durch eine öffentliche Förderung laufen.